Die Wiesmoorer Friedenskirche wurde 1930 erbaut, der Ort Wiesmoor ist allerdings schon 1906 entstanden, im Zuge des Baues eines Torfkraftwerks. 24 Jahre war Wiesmoor also ohne Kirche.
Erst 1913 wird Wiesmoor in die Kirchengemeinde Marcardsmoor eingepfarrt, die seit 1907 eine eigene Kirche hat. Der damalige Marcardsmoorer Pastor Janssen hält seit 1914 einmal im Monat Gottesdienst in der Wiesmoorer Schule. Dafür wird er mit einer Tretlore auf Schienen über das Moor geholt. „Der Gemeinde ohne Kirche fehlt das Herz“, schreibt Pastor Janssen in seiner Chronik.
1928 kommt nach langen Verhandlungen zwischen Kirche und Staat mit Albert Ahlers endlich ein eigener Pastor nach Wiesmoor. Pastor Ahlers treibt die Pläne zum Kirchbau voran. Im selben Jahr kann immerhin schon eine Glocke angeschafft werden, die zu-nächst einmal neben der Schule in einem Holzgerüst aufgehängt wird.
1929 kann endlich mit dem Bau der Kirche begonnen werden. Der Architekt ist der Regierungsbaumeister a.D. J. Berck. Er beabsichtigt, ein Bauwerk zu schaffen, das neben dem imposanten Torfkraftwerk bestehen kann.
Der Platz, auf dem die Kirche gebaut werden soll, wird der Kirchengemeinde von der Regierung geschenkt. Pastor Ahlers hält in seiner Chronik fest, dass der Bauplatz der Kirche einen grauen-haften Anblick bietet: „Ein Sumpfloch, in dem planlos Torf gegraben worden war. […] Aus dem hässlichsten Sumpfloch sollte der schönste Platz, in der verwüsteten Gegend sollte der schönste Bau aufgeführt werden. Wir hatten Mut!“
Am Ostermontag des Jahres 1930, dem 21. April, kann der Grundstein für den Kirchbau gelegt werden. Am 1. Advent des Jahres 1930, dem 30. November, wird die Kirche mit einem Gottesdienst festlich eingeweiht.
Zum 25-jährigen Kirchenjubiläum, am 1. Mai 1955, bekommt die Kirche zwei neue Glocken dazu, so dass ab da an im Dreiklang geläutet werden kann.
Die Friedenskirche ist im Laufe der Jahre öfter renoviert worden. Das ursprüngliche Blau des Innenraums wich in den 70er Jahren einem warmen Braunton. Schließlich wurde das Innere der Kirche ganz in Weiß gestrichen.
1968 erhält die Friedenskirche eine neue Orgel der Firma Hammer aus Hannover.
Die Kirchengemeinde heute
Zur Friedensgemeinde zählen rund 3.900 Mitglieder. Über 150 Ehrenamtliche engagieren sich in einer Vielzahl von Gruppen. Es gibt viele besondere Gottesdienste für jung und alt. Schwerpunkte in der Gemeindearbeit sind darüber hinaus die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und die Kirchenmusik.